Internationale Fachimpulse, neue Tools und Formate für die Praxis sowie länderübergreifende Vernetzung – darum geht es bei der digitalen Lernreise. Bei dem Angebot der beiden DKJS-Programme "Vielfalt entfalten – Gemeinsam für starke Schulen" und "LiGa – Lernen im Ganztag" reisen Schulleitungen und Schulaufsichten virtuell in verschiedene Länder und erhalten dort Einblicke in die jeweilige Schul- und Bildungsverwaltung.
Unter der Leitfrage „Wie können Schulleitungen und Leitungsteams dazu beitragen, dass Schule zu einem Ort gelebter Vielfalt wird?“ nimmt die zweite digitale Lernreise das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sowie eine diversitätsorientierte Personalentwicklung für Schulen in den Blick.
Durch Impulsvorträge und praktische Übungen kann konkretes Wissen erlangt und die eigene Rolle als Leitungskraft reflektiert werden. Auch der Austausch mit Leitungskräften aus anderen Bundesländern über Prozesse und Wege hin zu einer diversitätsorientierten Schul- und Personalentwicklung stehen im Fokus der zweitägigen Reise.
Dieser Frage widmet sich die erste digitale Lernreise im Projekt „Vielfalt entfalten“ am 09./10. sowie am 16./17. November 2022. Lehrkräfte und Schulleitungsteams erhielten die Möglichkeit, virtuell nach Irland zu reisen. Dort erhielten sie spannende Schuleinblicke und Impulse aus Unterstützungssystemen und Wissenschaft.
Reisetag 1: Mehrsprachigkeit und ihre Vorteile aus Sicht der Forschung
Erste Station nach der Landung der virtuellen Reisegruppe in Irland war die Zusammenkunft mit zwei Expert:innen im Bereich Mehrsprachigkeit im Unterricht. Dr. Déidre Kirwan ist ehemalige Schulleiterin der Scoil Bhríde (Cailíni) in Dublin und seit 2008 Europäische Botschafterin für Sprachen. Prof. David Little leitete unter anderem die School of Linguistic, Speech and Communication Sciences am Dubliner Trinity College.
Beide unterstrichen in ihrem gemeinsamen Vortrag „Eine Schule, fünfzig Sprachen – von der Mehrsprachigkeit zum Bildungskapital“ die große Bedeutung der Herkunftssprache. Diese sei nicht nur wichtig für die Identität und das Selbstkonzept von Kindern und Jugendlichen, es sei vor allem unmöglich, sie zu unterdrücken. Kurzum: Plurilinguale Schüler:innen würden am besten lernen, wenn sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Sprachen nutzen könnten, so die beiden Expert:innen. Daher sollten Sprachregelungen offen gehalten und Herkunftssprachen zugelassen werden, etwa in Gruppenarbeiten und als kognitives Werkzeug des Lernens...