Was bedeutet Diversität in der Schule?

Bettina, Claudia und Hadrien berichten von Bedarfen, die Schulen an sie herantragen, beschreiben ihr Verständnis von Diversität und erläutern, was das Neue in diesem Schulentwicklungsprojekt ist. Denn neben den Schulen selbst arbeiten Multiplikator:innen der Beratungs- und Unterstützungssysteme der Schulen und der Lehrkräftebildung daran, die Förderung diversitätssensibler Schulentwicklung im Gesamtsystem zu stärken.

Zum Diversity-Tag am 26. Mai 2020 geben Hadrien, Projektleiter von „Vielfalt entfalten – Gemeinsam für starke Schulen“, sowie Bettina und Claudia, Projektmitarbeiterinnen in den Ländern, Einblicke in ihre Arbeit. Sie berichten von Bedarfen, die Schulen an sie herantragen, beschreiben ihr Verständnis von Diversität und erläutern, was das Neue in diesem Schulentwicklungsprojekt ist. Denn neben den Schulen selbst arbeiten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Beratungs- und Unterstützungssysteme der Schulen und der Lehrkräftebildung daran, die Förderung diversitätssensibler Schulentwicklung im Gesamtsystem zu stärken.

Vielfalt entfalten –
Gemeinsam für starke Schulen

Bildungserfolg hängt in Deutschland in hohem Maße von der sozialen Herkunft der Lernenden ab. Schulen stehen vor der Herausforderung, ein Umfeld für Schülerinnen und Schüler zu gestalten, in dem ein gemeinsames, wertschätzendes Lernen alltäglich ist – unabhängig von Herkunft, Lebenssituation und Identität. Insbesondere Lernende mit Migrationsgeschichte und schwachem sozioökonomischen Status werden in Folge von strukturellen Diskriminierungen besonders häufig in der Schule ungleich behandelt.

Um dieser Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken, unterstützt die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) in Zusammenarbeit mit den Kultusministerien in vier Bundesländern mit dem Projekt „Vielfalt entfalten – Gemeinsam für starke Schulen“ die Etablierung einer diversitätssensiblen Schulentwicklung. Ziel ist es, das Bewusstsein für Diversität und Diskriminierung im Schulalltag zu schärfen und damit Unterricht vorurteilsbewusster und chancengerechter zu gestalten.

Die Angebote des Projekts richten sich sowohl an Schulen als auch an die Bildungsverwaltung der Länder und die Institutionen der Lehrkräftebildung. Somit werden in dem Projekt Diversitätsansätze in den Bereichen Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung systematisch miteinander verknüpft. An eigenen Entwicklungsvorhaben aus der Alltagspraxis reflektieren, trainieren und qualifizieren die Akteurinnen und Akteure aus 100 bis 120 teilnehmenden Schulen ihre Haltung und Handlungsmuster.

In Netzwerktreffen erhalten sie neben kollegialem Feedback zu ihren Vorhaben Trainings zu Diversität und Anti-Diskriminierung sowie fachliche Impulse und Einblicke in die Praxis bewährter Modelle anderer Schulen und Akteure.

© dkjs/Jörg Farys

Darüber hinaus arbeiten rund 100 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Beratungs- und Unterstützungssysteme der Schulen und der Lehrkräftebildung in eigenen Formaten daran, die Förderung diversitätssensibler Schulentwicklung im Gesamtsystem zu stärken.

„Vielfalt entfalten – Gemeinsam für starke Schulen“ ist ein Projekt der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird gefördert von der Stiftung Mercator.

Das Diversitätsverständnis im Projekt Vielfalt entfalten

Vielfalt ist längst Realität in unserer Gesellschaft. Sie ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Vielfalt als Normalität und Chance zu begreifen ist Ziel von Diversität.

Diversität bedeutet für uns gesellschaftliche Vielfalt und umfasst sowohl alle Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten von Menschen. Darüber hinaus strebt Diversität die Akzeptanz und die Wertschätzung aller Menschen an – in ihrer Einzigartigkeit und ihren individuellen Unterschieden – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Beeinträchtigung oder anderer Merkmale.

Das Bewusstwerden und der Abbau von Vorurteilen ist für uns ein wichtiger Teil von Diversität. Nur so kann gesellschaftliche Vielfalt aktiv gefördert werden. Diversität zielt auf Chancengerechtigkeit und Bedarfsorientierung sowie langfristig auf den Abbau von Barrieren und struktureller Diskriminierung ab.

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