Die Landesfachtage am 3. und 4. November 2021 boten schulischen Akteur:innen in Sachsen vielfältige Impulse, wie sie Schule diversitätssensibel entwickeln und Vielfalt als Ressource nutzen können. Die Veranstaltung stellte die Bedeutung von Diversität im Schulalltag heraus und vermittelte den Teilnehmenden wertvolle Angebote zur Beziehungsarbeit, Teilhabemöglichkeiten und gestaltbaren Lernformaten, die die Verschiedenheit der Schüler:innen berücksichtigt und individuell stärkt.
Mit einer Keynote der Wissenschaftlerin Aylin Karabulut zu struktureller Diskriminierung und Rassismus in Schule sowie ihren aktuellen Forschungsdaten, starteten zwei inhaltsreiche Fachtage. Die Forschung zu Rassismus in Schule stecke laut Impulsgeberin in Deutschland noch in den Kinderschuhen. So habe etwa auch Deutschlands nationalistische Vergangenheit noch immer großen Anteil an der gesellschaftlichen Tabuisierung von Rassismus – Schule sei davon nicht ausgenommen. In ihrer Keynote skizzierte Aylin Karabulut außerdem an, welche Mechanismen genau dazu führen und zeigte Handlungsoptionen für Schulen auf, um Rassismus zu begegnen und Diskriminierungen sowohl auf institutioneller als auch individueller Ebene abzubauen. Wesentliche Voraussetzung dafür, so Aylin Karabulut, sei das Wissen um und das Sprechen über Rassismus. Die Teilnehmenden empowernd, appellierte sie auch an individuelle Geduld, da das Verlernen von rassistischen Wissensbeständen ein lebenslanger Lernprozess sei.
Im Anschluss diskutierten Aylin Karabulut, die Lehrerin Bahar Aslan, der Schüler Leonhard Weist und die stellvertretende Abteilungsleiterin der DKJS Judith Strohm im Fishbowl über die jeweiligen Möglichkeiten, Schule zu verändern und deren Akteur:innen zu sensibilisieren, um von Rassismus betroffenen Schüler:innen Bildungsgerechtigkeit und Bildungserfolg zu ermöglichen.
Der Nachmittag richtete den Blick in parallelen Sessions auf weitere Dimensionen diversitätssensibler Schulentwicklung. So gab es Sessions zu Diskriminierungen in Schule, dem herausfordernden Verhalten von Schüler:innen, der Mehrsprachigkeit, dem Lernbüro als Unterrichtsform und der Leistungsmotivation im heterogenen Klassenzimmer.
Am zweiten Tag stand das Lernen voneinander im Fokus. In anregungsreichen Austauschräumen kamen die Teilnehmenden miteinander sowie mit Expert:innen zu vielfältigen Themen ins Gespräch, teilten eigene Erfahrungen und entwickelten gemeinsam neue Ideen.
Die Dokumentationen zu den einzelnen Themen und Formaten finden Sie unter https://landesfachtag21.de
