Am Lernort Schule begegnet einem Vielfalt in all ihren Facetten. Jedes Kind, jede:r Jugendliche bringt eigene Stärken, Schwächen, persönliche Herausforderungen mit. Einige Schüler:innen sind jedoch stärker von Benachteiligungen betroffen. Alle an Schule beschäftigten Personen sind verantwortlich dafür, Schule als einen Ort zu gestalten, in dem jedes Kind, jede:r Jugendliche die Möglichkeit hat, zu lernen und zu wachsen.
Schulsozialarbeitet spielt eine zentrale Rolle, um zu mehr Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit beizutragen. Von zentraler Bedeutung dabei sind die Fachkräfte selbst. Ihr Wissen, ihre Haltung und ihre Ressourcen, aber auch ihre Kooperationen haben Einfluss auf den Lern- und Lebensort Schule. Sie unterstützen Prozesse und schaffen Räume, in denen junge Menschen ihre Persönlichkeit angstfrei entfalten können und können damit einen wichtigen Beitrag für eine inklusive Schule leisten. In der Fortbildungsreihe stehen die Schulsozialarbeitenden als Zielgruppe im Fokus. Hier können sie sich gemeinsam mit Kolleg:innen grundlegendes Wissen zu Diversität erarbeiten, die eigene Haltung und Praxis reflektieren sowie Handlungsoptionen für den schulischen Alltag entwickeln.
Die Reihe gliedert sich in 5 Module, die jeweils (ausgenommen Modul 1) inkl. einer Übernachtung 1,5 Tage umfassen. Jedes Modul widmet sich dabei vertieft einer Diversitätsform. Neben fachlichen Impulsen stehen das gemeinsame Lernen von- und miteinander in einer konstanten Seminargruppe mit 20-30 Schulsozialarbeitenden im Fokus.
Weitere Vertiefungsangebote umfassen einen wachsenden Fortbildungsordner, Möglichkeiten, sich zwischen den Modulen digital auszutauschen und fachliche Beratung
Brandenburger Schulsozialarbeitende, die Interesse haben, ihre Kenntnisse und Handlungen in den Themenbereichen Vielfalt und Diversität zu erweitern und in einen selbstreflexiven und fachlichen Austausch mit Kolleg:innen einzusteigen.
Die Art des Berufsabschlusses spielt dabei keine Rolle.
5 Module zwischen November 2022 und Mai 2023:
1. Modul: Grundlagen Diversität und Intersektionalität (17.11.2022, 1 Tag)
Das erste Modul führt in Begriffe und Konzepte der Diversität ein. Hierbei wird eine kritische Auseinandersetzung angeregt, die auch um Problematiken des Diversitätsbegriffs bewusst machen soll. Im Hinblick auf Intersektionalität wird die Möglichkeiten einer Literalität bezogen auf Diversität vertiefend behandelt.
2. Modul: Schwerpunkt: Rassismus (14.-15.12. 2022, 1,5 Tage)
Inhalt des zweiten Modul ist das Erkennen individueller und struktureller Rassismen in uns wie auch innerhalb der Gesellschaft. Beleuchtet werden Aspekte der Rassifizierung und unterschiedliche Formen von Rassismus sowie deren Auswirkung im schulischen und pädagogischen Kontext. Ziel ist es, Wege zur Bekämpfung von Rassismus zu finden. Dazu gehört die kritische Selbstreflexion von Weissein und der Abbau von unterdrückerischen Strukturen innerhalb des Systems Schule.
3. Modul: Schwerpunkt: Klassismus (13.-14.02.2023, 1,5 Tage)
Klassismus, also die Ausgrenzung und Benachteiligung aufgrund des sozioökonomischen Status, wirkt sich auf die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus. Die multifaktorielle Wirkmacht von Klassismus zu betrachten ist für den Bildungsbereich besonders relevant. Bildung wird oft als Chance betrachtet, aus vorherrschenden ökonomischen Ungleichheiten auszubrechen und soziale Mobilität zu erfahren. Aber wie hoch ist die soziale Durchlässigkeit des Bildungswesens? Welche Faktoren sind hier relevant? Das Modul 3 bietet eine Einführung in (bildungs-)soziologische Gegebenheiten und vermittelt bildungsrelevante Kenntnisse über Klassismus.
4. Modul: Schwerpunkt: Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt (29.-30.03. 2023, 1,5 Tage)
Das Benennen sexueller, romantischer und geschlechtlicher Vielfalt im Schulalltag kann Normen aufbrechen und damit einen Beitrag zur Prävention gegen Diskriminierung, Mobbing und Ausgrenzung leisten. Das Modul 4 vermittelt Grundkenntnisse zu den Themen wie Cisnormativität, Heterosexismus, Genderbinarismus, sexuelle und romantische und geschlechtliche Vielfalt sowie LSBTQAI+ und Schule.
5. Modul: Resümee und Abschluss (10.-11.05.2023, 1,5 Tage)
Im letzten Modul werden die behandelten Inhalte bezogen auf schulische Sozialarbeit resümiert. Dabei bietet sich ein Rückblick auf die eigens erarbeitete Handreichung hin zu diskriminierungskritischer Schulsozialarbeit sowie den persönlichen Wissenszuwachs an. Die Kursteilnehmenden betrachten ihre Handlungsmöglichkeiten für die Berufspraxis unter Berücksichtigung der vorangegangenen Problemstellungen und tauschen sich darüber aus, was sich für Sie in der Arbeit bewährt hat. Mit einer Evaluation des Kursangebots werden die Moduleinheiten abgeschlossen und neue Handlungsoptionen für eine nachhaltig diskriminierungskritische Schulsozialarbeit festgehalten.
Alle Module finden nach derzeitigen Planungsstand als Präsenzformat in den Räumen des SFBB, Königstraße 36B, 14109 Berlin, statt. Bitte beachten Sie, dass, je nach Entwicklung der pandemischen Lage, die Maßnahmen zum Infektionsschutz umgesetzt und ggf. angepasst werden.
Es entstehen keine Kosten für die Teilnahme sowie Verpflegung und Übernachtung. Anfahrtskosten können gem. Bundesreisekostengesetz erstattet werden.
Anmeldung und Teilnahme:
Unter https://eveeno.com/Modulreihe_Schulsozialarbeit können Sie sich bis zum 21.10.2022 für die Reihe anmelden. Bitte beachten Sie, dass es nicht möglich ist, nur einzelne Module zu besuchen. Zum Abschluss bekommen Sie eine detaillierte Teilnahmebescheinigung.
Die Fortbildungsreihe für Schulsozialarbeitende ist ein Angebot der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) im Rahmen des Programms Vielfalt entfalten – Gemeinsam für starke Schulen in Brandenburg. Die Reihe wird in Kooperation mit kobra.net und dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin Brandenburg (SFBB) umgesetzt, unterstützt durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS).